LAKMÉ

6. 2. 2026 I 19.30

LAKMÉ

Musik: Léo Delibes
Libretto: Edmond Gondinet, Philippe Gille

Delibes’ Oper, in der sich Exotik, verbotene Liebe und melodische Schönheit vereinen, spielt im kolonialen Indien und erzählt die ergreifende Geschichte einer jungen hinduistischen Priesterin und ihrer unerfüllten Liebe zu einem britischen Offizier. Unter der glänzenden Oberfläche verbirgt sich eine Erzählung, die von kulturellen Gegensätzen und Spannungen durchdrungen ist – ein Ort, an dem persönliches Verlangen mit Pflichtgefühl, Glauben und Tradition in Konflikt gerät. Obwohl Lakmé durch den Orientalismus des 19. Jahrhunderts geprägt ist, lädt sie uns heute dazu ein, zeitlose Themen wie Identität, Macht und die oft grausamen Folgen interkultureller Begegnungen neu zu reflektieren. Delibes’ Partitur strahlt Eleganz und klangliche Farbigkeit aus – eingefasst in ein Klanggewebe aus anmutigen Linien, sinnlichen Harmonien und raffinierter Orchestrierung, das die europäische Vorstellungskraft bis heute fesselt. Im Zentrum der Oper steht das berühmte Blumenduett – eines der ikonischsten Werke der Opernliteratur – das von Lakmés virtuoser Glockenarie an emotionaler Tiefe und vokaler Brillanz ebenbürtig ergänzt wird. Doch Lakmé bietet mehr als nur musikalische Faszination für die exotischen Klänge des Orients: Mehr denn je erscheint sie heute als bewegende Meditation über Nähe und Entfremdung in einer tief gespaltenen Welt, in der das Persönliche untrennbar mit dem Politischen verwoben ist.