Georges Bizet
Carmen
Regie: Philippe Arlaud
Bizets erfolgreichste Oper Carmen, die der Komponist zwischen den Jahren 1873 und 1874 schrieb, macht die berühmte Geschichte von der verführerischen Zigeunerin Carmen wieder lebendig. Der Inhalt der Oper ist im Grunde genommen ein Volksdrama der ungehemmten Leidenschaft, das im Etlichen an die latein-amerikanischen Telenovelas und Kriminalthriller erinnert.
In der Oper enthüllt sich die Geschichte über eine Leichtblutige, für die Liebe nur Vergnügen bedeutet, deswegen (gewollt oder nicht) verursacht sie den Ruin unzähliger Männer. Sie verführt auch den naiven Gefreiten Don José und überzeugt ihn dazu, dass er sich aus Liebe seinen Vorgesetzten wiedersetzt und desertiert. Don José verzichtet auf sein Ansehen und schließt sich trotz der kräftigen Stimme des Gewissens, die im musikalischen Sinne in der Figur der treuen Micaëla aus seiner Nachbarschaft verkörpert wird, einer Gruppe von Schmugglern und Nichtsnutzen, unter denen auch Carmen lebt, an. Das Glück der Jungverliebten ist nur von kurzer Dauer, da sich Carmen bald in den attraktiven Torero verliebt und José verlässt. Der verliert den Verstand und nimmt blutige Rache.
Mit Carmen hat Bizet ein einzigartiges Werk geschaffen, in dem er glaubhaft die Art der Opéra-comique mit dem Realismus des Alltags vereinen konnte. Die Tragik der Geschichte und die gut geformten Charaktere neigen deswegen zu einer Ästhetik späterer Meisterwerke des italienischen Verismus, weil sie aus dem echten Lebenspuls der Musik kommen – spanische Rhythmen und Zigeunermelodik zeichnen naturalistisch die Umgebung, aus der Carmen stammt.
Die Oper Carmen erfuhr bei der Premiere im März 1875 gleichgültige und kalte Resonanz, was vor allem auf die Anstößigkeit und übertriebene Leidenschaftlichkeit einzelner Szenen zurück zu führen ist. Trotzdem wurde die Oper noch im gleichen Jahr bis zum Tod des Komponisten (drei Monate nach der Premiere) noch dreiunddreißig Mal aufgeführt. Carmen ist damit zu einer der beliebtesten Opern geworden. Der Grund liegt vor allem in den außerordentlich kantablen melodischen Einfällen und der brillanten Orchestrierung, die glänzend die Gefühlszustände der Opernfiguren und das temperamentvolle spanische Flair zusammenfasst.
Besetzung
Dirigent: Loris Voltolini
Carmen - Guadalupe BarrientosDon José - Aljaž Farasin
Micaëla - Andreja Zakonjšek Krt
Escamillo - Jože Vidic
Frasquita - Valentina Čuden
Mercédès - Amanda Stojović
Dancaïro - Jaki Jurgec
Remendado - Dušan Topolovec
Zuniga - Valentin Pivovarov
Moralès - Sebastijan Čelofiga
Lillas Pastia - Bojan Hinteregger
Oper in vier Aufzügen
Libretto Henri Meilhac, Ludovic Halévy, nach der gleichnamigen Erzählung von Prosper Mérimé
Aufführung in französischer Sprache mit slowenischen Übertiteln.
Regisseur, Bühnenbildner, Lichdesigner Philippe Arlaud
Kostümbildner Andrea Uhmann
Choreograph Elodie Vella
Regieassistent Grégoire Letouvet